Meilenstein am 19. Juli: Hubert Aiwanger (li.), bayerischer Wirtschafsminister, und Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus, laden den neuen MAN eTruck mit über 1.000 kW.
Gemeinsam haben MAN Truck & Bus und die Technische Universität München (TUM) die Ergebnisse des Lade-Infrastruktur-Forschungsprojekts NEFTON („Nutzfahrzeugelektrifizierung zur transportsektoroptimierten Netzanbindung“) vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung im bayerischen Plattling stand auch das erste öffentliche Megawattladen der Münchener auf dem Programm: Ein eTruck wurde mit über 1.000 Kilowatt und 1.500 Ampere geladen – genug, um dem 40-Tonnen-Zug binnen 30 Minuten etwa 400 Kilometer Reichweite zu verschaffen.
Die Überlegungen reichen indes schon weiter: Ladeleistungen mit bis zu 3.000 kW, wie sie NEFTON ebenfalls untersucht hat, können Effizienz und Flexibilität von Elektro-Lkw für den Fernverkehrseinsatz perspektivisch weiter steigern. Auch das bidirektionale Laden für eine mögliche Einbindung des Lkw als Speicher ins Stromnetz zur tageszeitlich effizienteren Nutzung des Stromangebotes hat NEFTON bereits mitbetrachtet. Zum Forschungskonsortium, im Jahr 2021 gestartet, gehören neben MAN Truck & Bus und der TUM auch die Technische Hochschule Deggendorf, das Fraunhofer ISE, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE) sowie die AVL Software and Functions GmbH und Prettl Electronics Automotive.
Prof. Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TUM, der das NEFTON Projekt-Konsortium federführend leitet, erklärte: „Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische Lkw haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 %. Davon sind Brennstoffzellen-Lkw mit nur 26 % Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 % meilenweit entfernt. Aber für den tatsächlichen effektiven Einsatz von Elektro-Lkw fehlt noch die Infrastruktur an den Hauptverkehrsrouten. Hierfür ist die Technologie des Megawatt-Ladens ein gewaltiger Schritt nach vorne.“
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