Daimler Truck: Etappenziel in der FCEV-Kundenerprobung
In der kundennahen Erprobung der Brennstoffzellen-Lkw vom Typ Mercedes-Benz GenH2 Truck verzeichnet Daimler Truck das erste Etappenziel: Rund ein Jahr nach dem Start im Sommer 2024 haben fünf Testfahrzeuge zusammen über 225.000 Kilometer im realen Logistikeinsatz zurückgelegt. Beteiligt waren die Unternehmen Air Products, Amazon, Holcim, INEOS Inovyn sowie Wiedmann & Winz.
Im ersten Erprobungsjahr überzeugten die Prototypen laut Daimler Truck mit einer hohen Effizienz der Brennstoffzelle, die von cellcentric, einem Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group, entwickelt und gefertigt wird. Über die Gesamtlaufleistung hinweg lag der durchschnittliche Wasserstoffverbrauch je nach Einsatz und Gesamtzuggewicht zwischen 5,6 und 8 Kilogramm auf 100 Kilometer (siehe Grafik in der Bildergalerie unten).
Beim eingesammelten Kundenfeedback unterstreicht Daimler Truck positive Aussagen zu Zuverlässigkeit und Praxistauglichkeit, mit hohen Reichweiten von über 1.000 Kilometern und kurzen Betankungszeiten von 10 bis 15 Minuten. Seitens der Fahrer berichten die Stuttgarter von lobenden Worten für eine dynamische Kraftentfaltung, ein komfortables Fahrverhalten und einen niedrigen Geräuschpegel. Getankt wurde an Flüssigwasserstofftankstellen am Mercedes-Benz-Werk Wörth sowie im Raum Duisburg.
Nächste Kundenerprobung startet Ende 2025
Michael Scheib, Leiter Gesamtfahrzeugentwicklung Mercedes-Benz Trucks: „Durch den Einsatz der GenH2 Trucks im realen Logistikbetrieb konnten wir die Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz bei verschiedenen Transportanwendungen unter Beweis stellen und wichtige Erkenntnisse gewinnen. Außerdem können wir durch die intensive Nutzung der Flüssigwasserstoff-Tankstellen den Betankungsprozess weiter optimieren.“
Im vierten Quartal 2025 will Daimler Truck einen zweiten Durchlauf starten, wieder mit fünf Kunden im regulären Einsatz. Ab Ende 2026 soll dann eine 100 Fahrzeuge starke Kleinserie in den Praxisbetrieb gehen, bevor die eigentliche Serienproduktion startet – noch sehr vage beziffert mit „in den frühen 2030er Jahren“.
Ein Grund für die Verzögerung – ursprünglich war von der zweiten Hälfte der 2020er Jahre die Rede – liegt in der mangelnden Infrastruktur: Der Ausbau von Wasserstofftankstellen, insbesondere für den von Daimler Truck favorisierten Flüssigwasserstoff, verläuft deutlich langsamer als erwartet. Weitere Stolpersteine, die es zu beseitigen gilt, sind der aktuell noch hohe Preis für Wasserstoff und nicht zuletzt hohe Versicherungskosten.
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Bild: Daimler Truck
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