Iveco: Neue Elektro-Fahrgestelle und H2-Prototypen

von | 18. September 2024

Foto: Iveco

Premiere auf der IAA: Endlich steigt Iveco auch in das Segment der schweren batterieelektrischen Fahrgestelle ein.

Iveco erweitert sein Angebot schwerer E-Lkw mit dem S-eWay als 4×2- oder 6×2-Fahrgestell. Bestellbar sind die Fahrzeuge ab sofort, die ersten Auslieferungen sind für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.

Konzipiert sind die S-eWay-Fahrgestelle vorrangig für städtische und regionale Einsätze, auch für den Anhängerbetrieb bis 44 Tonnen. Iveco spricht von einer Weiterentwicklung der S-eWay-Plattform für Sattelzugmaschinen, die in ihren Grundfesten noch zusammen mit Nikola entwickelt wurde. Insbesondere das Interieur der Fahrgestelle orientiert sich nun viel stärker an den konventionellen Iveco-Diesel-Baureihen des Modelljahrs 2024.

Wie bei den S-eWay-Sattelzugmaschinen kommt ebenfalls eine zweimotorige eAchse von Fiat Powertrain (FPT Industrial) zum Einsatz, mit einer Dauerleistung von 480 kW und einem Peak-Drehmoment von 1.800 Nm. Für die Fahrgestelle lässt Iveco dazu die Wahl zwischen verschiedenen Federungen, kurzen und langen Fahrerhäusern, Radständen und Batteriesystemen: Die Pakete mit je 70 kWh stammen von Hersteller Microvast und lassen sich in Kombinationen von vier, fünf oder sieben Einheiten mit entsprechend 280, 350 oder 490 kWh ordern. Im Maximalfall beziffert Iveco die Reichweite mit bis zu 400 Kilometern.

Geladen wird mit bis zu 350 kW über einen CCS-2-Anschluss. Für die Rekuperation nennt Iveco sieben (!) Bremsmodi, aus denen der Fahrer wählen kann – oder auch die Fuhrparkleitung via Fernsteuerung. Im Gegensatz zu einer zuvor gefahrenen S-eWay-Sattelzugmaschine sind die verschiedenen Fahrprogramme auch mit einem vorausschauenden GPS-Tempomat kombiniert.

Für An- und Aufbauten wie Ladebordwände, Kühlaggregate, Kräne und Wechselsysteme stehen drei verschiedene ePTOs (Niederspannung, Hochspannung oder mechanisch/hydraulisch) mit bis zu 60 kW zur Verfügung.

Eine Option finanzieller Natur: Der Einsatz über eine Pay-per-Use-Formel von GATE (Green & Advanced Transport Ecosystem), gegenwärtig für die Transporter eDaily im Angebot, soll zu einem späteren Zeitpunkt auch für schwere E-Lkw ermöglicht werden.

Iveco verfolgt weiter Multi-Antriebs-Ansatz

Neben dem Schwerpunktthema E-Mobilität bleibt Iveco weiterhin seinem Multi-Antriebs-Ansatz treut. In die Liste der alternativen Antriebe reihen sich auf der IAA eine Brennstoffzellen-Zugmaschine (S-eWay Fuel Cell) sowie Motoren für HVO und Biomethan ein. Eine Schlüsselrolle in der aktuellen und künftigen Verbrennertechnologie kommt dem als Nachfolger für den Cursor 13 entwickelten „Vielstoffmotor“ XC13 zu, der in diversen Varianten für fossilen und regenerativen Diesel, Erdgas, Biomethan und Wasserstoff ausgelegt ist. Was letzten Punkt anbelangt: In Hannover präsentiert Iveco auch den Prototyp eines S-Way mit 13-Liter-Wasserstoff-Verbrenner sowie das Konzept eines schweren Elektro-Hybrid-Lkw mit einem Cursor-9 H2-Motor.

Jener Cursor 9 H2 stammt ebenso von FPT Industrial wie ein weiteres interessantes Zukunftskonzept: Der Prototyp eines 6,7-Sechszylinders aus der Reihe N67, der in der Version „Hythane“ mit einer Mischung aus Wasserstoff und Methan betrieben wird.

Weitere Informationen:
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