Serienstart für den MAN D30 in Nürnberg
Es ist eine Meldung mit ungewöhnlich wehmütigem Tenor. Zum Serienstart des D30-Motors im MAN-Werk Nürnberg schreiben die Münchener wörtlich: „Es ist der letzte seiner Art – nach mehr als 100 Jahren Dieselmotorenbau am Standort.“
Der 12,7 Liter große Reihensechszylinder stammt ursprünglich von Scania beziehungsweise aus dem Konzernbaukasten von Traton und wird künftig Standardmotor in den 40-Tonner-Sattelzugmaschinen MAN TGX und TGS (siehe auch: Experten-Test: Neuer Herzschlag im MAN TGX).
Nach jetzigem Planungsstand soll der D30, verfügbar in sechs Leistungsstufen von 380 bis 560 PS (bei 2.100 bis 2.800 Nm maximalem Drehmoment), die bisher verfügbaren D26- und D15-Motoren im Alleingang ablösen. Nach dem Hochlauf der Produktion im traditionsreichen Nürnberger Werk sollen rund 160 Beschäftigte im Drei-Schicht-Betrieb am D30 arbeiten.
Laut MAN erlaubt die technische Kapazität eine Produktion von rund 50.000 Motoren pro Jahr, wobei keine weitere Nachfolgegeneration geplant ist. Vielmehr soll der D30 die Brücke schlagen beim Übergang vom Verbrennungsmotor hin zu den elektrifizierten Antrieben. Entsprechend erfolgt der Produktionsstart nahezu parallel zur ab Frühjahr geplanten Batterie-Serienproduktion am Standort.
MAN CEO Alexander Vlaskamp: „2030 soll jedes zweite Fahrzeug, das wir an Kunden ausliefern, einen emissionsfreien Antrieb haben. Das heißt aber auch, dass wir auf dem Weg der Transformation hin zur Elektromobilität noch lange Zeit sehr effiziente Verbrenner benötigen. In Nürnberg investieren wir daher in beide Technologien, machen den Standort zukunftsfest und stellen ihn auf zwei starke Beine.“
Weitere Informationen:
MAN feiert Richtfest für Batteriefertigung
Experten-Test: Neuer Herzschlag im MAN TGX