Liebherr/Fortescue: Brennstoffzellen-Kipper im XXL-Format

Mitte August ging in Australien der erste Liebherr Mining Truck mit Wasserstoff-Brennstoffzelle an den Start. Bei der Entwicklung des Prototyps arbeitete Liebherr mit der australischen Fortescue Metals Group Ltd (Fortescue) zusammen.

Liebherr und Fortescue hatten bereits im Juni 2022 eine Vereinbarung über die Lieferung von Mining-Trucks mit emissionsfreien Antriebssystemen unterzeichnet. Entwicklungspartner in Australien sind die Unternehmen Fortescue Future Industries (FFI) und Williams Advanced Engineering (WAE). Konkret geht es um die Integration von Batterie- und Brennstoffzellen-Systemen in bestehende Mining-Truck-Modelle von Liebherr. Weitere Pläne sehen eine Erweiterung in Richtung autonome Transportsysteme vor.

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit hat nun also ein Liebherr T 264 mit Brennstoffzelle den Probebetrieb aufgenommen. Einsatzort ist das Eisenerzbergwerk „Christmas Creek Mine“ von Fortescue in Westaustralien. Der auf den Namen „Europa“ getaufte Starrahmen-Muldenkipper soll im Testeinsatz die Praxistauglichkeit des Antriebskonzepts unter Beweis stellen und so gegebenenfalls die Weichen hin zu einem künftigen dekarbonisierten Bergbau stellen. Den Flüssigwasserstoff liefert eine eigene Produktionsanlage von Fortescue vor Ort in Christmas Creek.

Mit technischen Details halten sich Liebherr und Fortescue einstweilen bedeckt. Als Eckdaten nennt Liebherr 1,6 MWh Batteriekapazität, 500-kW-Brennstoffzellen und ein Tankvolumen von 380 Kilogramm Flüssigwasserstoff. Die dieselelektrischen Serienausführungen des T 264 lassen die weiteren Dimensionen zumindest erahnen: Bei einem Gesamtgewicht von 416 Tonnen ist der Muldenkipper auf 240 Tonnen Nutzlast ausgelegt. Die Energie für die elektrischen Radmotoren erzeugen in den Serienmodellen über 2.700 PS starke V12- oder V16-Diesel von Liebherr, Cummins oder MTU im Bereich von 60 bis 76 Liter Hubraum