Anfang November 2024 startete in Japan ein groß angelegter Praxisversuch zu autonomen Transporten, an dem sich alle japanischen Schwer-Lkw-Hersteller beteiligen.
Im Rahmen eines Regierungsprogramms beteiligen sich alle vier großen japanischen Lkw-Hersteller an einem Projekt zu autonom fahrenden Lkw auf Level 4 (ohne Fahrerbereitschaft bzw. fahrerlos unter definierten Rahmenbedingungen). Beim Quartett handelt es sich um Isuzu, UD Trucks (ehemals Nissan Diesel, im April 2021 von Volvo an Isuzu verkauft), Mitsubishi Fuso (Teil von Daimler Truck) und Hino, die Schwer-Lkw-Sparte von Toyota.
Die praktischen Fahrversuche haben Anfang November auf der Shin-Tomei-Autobahn begonnen, einer wichtigen Ost-West-Verbindung auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Weitere Projektpartner sind die Unternehmen Toyota Tsusho (Gesamtplanung), Advanced Smart Mobility (autonome Fahrsysteme), Nippon Koei (Fahrversuche) und Mizuho Research & Technologies (Logistiksysteme, Datenanalyse).
Eine wesentliche treibende Kraft stellt der auch in Japan zunehmende Fahrermangel dar. Im Mittelpunkt der laufenden Versuche stehen fahrerlose Transporte zwischen Logistikzentren, Raststätten und Parkplätzen, inklusive der Überwachung und Analyse aller dafür erforderlichen Fahrzeugfunktionen, Betriebsabläufe und Infrastrukturen.
In einem ersten Schritt pendeln die Fahrzeuge zwischen ausgewählten Raststätten der (mautpflichtigen) Autobahn. Damit verbunden ist ein ebenfalls automatisiertes System, das die Fahrzeuge im Versuchsbetrieb automatisch startet beziehungsweise parkt. Unterstützend sind entlang der Strecke ITS-Spots („intelligente Transportsysteme“) installiert, die Verkehrs- und Sicherheitsinformationen in Echtzeit übermitteln. Praktisch gesprochen, geht es um einen komplett autonomen Prozess von der Abfahrt auf der Raststätte, dem Einfädeln auf die Autobahn und schließlich dem Parken am Zielort. Untersucht wird auch die Verwendung von Vorrangspuren für autonome Fahrzeuge.
Bild/Grafik: Isuzu
Foto: MAN
Foto: Inceptio
Foto: Daimler Truck
Foto: Iveco