Isuzu macht weiteren Schritt zum autonomen Fahren

In einer strategischen Partnerschaft mit dem kalifornischen Software-Entwickler Applied Intuition will Isuzu die Entwicklung autonom fahrender Lkw (Level 4) beschleunigen. Die Kooperation ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und fügt sich in den mittelfristigen Geschäftsplan „Isuzu Transformation – Growth to 2030 (IX)“. Das Strategiepapier wurde im April 2024 veröffentlicht und beinhaltet unter anderem die Etablierung autonomer Fahrlösungen als neuen Geschäftsbereich.

Isuzu strebt die Markteinführung von autonomen Lkw und Bussen der Stufe 4 in Japan und Nordamerika im Geschäftsjahr 2028 an. Die Partnerschaft mit Applied Intuition bezeichnet Isuzu dabei als entscheidenden Faktor, insbesondere bei der Entwicklung von Level-4-Systemen für den japanischen Autobahnverkehr.

Isuzu-COO Shinsuke Minami: „Ich bin davon überzeugt, dass die fortschrittlichen Technologien von Applied Intuition eine starke treibende Kraft bei der Verwirklichung unserer Ziele im Rahmen von Isuzu Transformation (IX) sein werden. Isuzu hat sich der Entwicklung neuer Geschäftsfelder mit neuen Technologien verschrieben und will die verschiedenen Herausforderungen angehen, mit denen Kunden und die Gesellschaft insgesamt konfrontiert sind.“

In diesem Statement schwingt ein sehr ernster Hintergrund mit: Beim berüchtigten „Karōshi“, Tod durch Überarbeitung, betreffen einer jüngsten Studie zufolge mehr als ein Drittel aller Fälle japanische Lkw-Fahrer. Als Reaktion darauf hat die japanische Regierung die jährliche Arbeitszeit auf 3.300 Stunden, einschließlich Pausen, begrenzt. Dies wiederum droht den Fahrermangel, mit dem auch Japan stark zu kämpfen hat, weiter zu verschärfen – was im Gegenzug die möglichst baldige Einführung autonomer Systeme befeuert.

Auch so ist es zu erklären, dass die Japaner beim Thema autonome Systeme mehrgleisig fahren: Bereits im Mai 2024 hat Isuzu in Gatik AI investiert, Entwickler von autonomen Fahrsystemen mit Schwerpunkt auf der mittleren Meile.