Fahrsoftware-Entwickler Plus mit großen Plänen
Das kalifornische Software-Unternehmen Plus, Entwickler KI-basierter autonomer Fahrsysteme, geht durch eine Fusion mit der Zweckgesellschaft Churchill Capital Corp IX an die Börse. Plus rechnet damit, dass die Transaktion bis zu 300 Millionen US-Dollar in die Kassen spült, um die Finanzierung des Unternehmens bis zur erwarteten Markteinführung „SuperDrive“-fähiger, werkseitig gebauter autonomer Lkw ab 2027 sicherzustellen.
Das mit Kameras, Radar und Lidar arbeitende System SuperDrive ist das gegenwärtig am höchsten entwickelte Plus-Modell für vollautonomes Fahren nach Lesart Level 4 (fahrerlos auf definierten Strecken). Als Partner haben die Amerikaner vor allem Traton (mit International, MAN und Scania), Hyundai und Iveco an Bord.
Wie Plus Automation Inc. („Plus“) und Churchill Capital Corp IX („Churchill IX“) im Juni bekanntgaben, wird das fusionierte Unternehmen nach Abschluss der Transaktion als PlusAI firmieren. Michael Klein, Chairman und CEO von Churchill IX: „Der Lkw-Transport ist das Rückgrat der Weltwirtschaft, aber die Branche leidet unter einem anhaltenden Fahrermangel, den autonomes Fahren lösen könnte. Plus ist gut positioniert und wir freuen uns darauf, die nächste Wachstumsphase des Unternehmens zu unterstützen.“
Plus wurde 2016 im Silicon Valley mit Spezialisten aus den Bereichen Ingenieurwesen, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen gegründet, um ein führendes virtuelles Fahrersystem zu entwickeln. Mit dem aktuellen System SuperDrive laufen derzeit Erprobungen in Texas und Schweden, weitere Tests mit Kundenflotten sind für Herbst 2025 geplant.
Die Einführung Super-Drive-fähiger Serien-Lkw strebt Plus für das Jahr 2027 an, zunächst in den Vereinigten Staaten und anschließend in Europa. Die Markteinführungsstrategie konzentriert sich auf die enge Zusammenarbeit mit OEMs, namentlich Traton, Hyundai und Iveco, die künftig mit Plus-Systemen ausgestattete, autonom fahrende Lkw in Serie produzieren und betreuen sollen – also über bestehende Fertigungs- und Servicekanäle. Unterstützt wird dieses Modell durch strategische Kooperationen mit weiteren führenden Branchenakteuren wie Bosch und NVIDIA.
David Liu, Mitbegründer und CEO von Plus: „Unsere langfristige Vision ist es, Flottenbetreibern die Möglichkeit zu geben, globale Frachtnetzwerke mit autonomen Fahrzeugen zu betreiben, die die Sicherheit verbessern, die Effizienz steigern und die Kosten senken. Wir glauben, dass sich die Branche aufgrund von Durchbrüchen in der KI, einer unterstützenden regulatorischen Dynamik und der Bereitschaft des wirtschaftlichen Ökosystems an einem entscheidenden Wendepunkt befindet.“
Die Transaktion wurde von den Vorständen von Plus und Churchill IX einstimmig genehmigt und soll – vorbehaltlich üblicher Bedingungen – im vierten Quartal 2025 abgeschlossen sein.
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Plus: Erfolgreiche Tests fahrerloser Sicherheitsmanöver