Deutz: Breitere Aufstellung und Wasserstoff-Lkw

von | 3. April 2025

Bild: Deutz

Econic mal anders: In Kooperation von Deutz und Paul Nutzfahrzeuge umgebaut zum Wasserstoff-Verbrenner.

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Mit Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2024 spricht der Kölner Motorenhersteller Deutz von einer konjunkturell bedingten Nachfrageschwäche, aber einem noch immer positiven Ergebnis. Bei einem Umsatzrückgang von 12,1 Prozent auf 1.813,7 Millionen Euro (2023: 2.063,2 Millionen) erzielte das Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis von 76,7 Millionen Euro (2023: 143,6 Millionen).

„Die gute Nachricht ist, dass wir selbst in diesen angespannten Zeiten Geld verdienen“, kommentiert Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte. „Unsere Strategie, Deutz schrittweise breiter und resilienter aufzustellen, zahlt sich bereits aus.“ Kern der 2024 weiterentwickelten „Dual+“-Strategie ist eine stärkere Diversifizierung des Portfolios, in dessen Folge das Unternehmen den Umsatz bis 2030 auf rund 4 Milliarden Euro steigern will.

Zukunftsgeschäft: Wasserstoffmotoren für Busse und Lkw

Als ausbaufähiger Baustein könnte sich das Geschäft mit Wasserstoffmotoren für On-Highway-Anwendungen erweisen: Mit dem 7,8 Liter großen Reihensechszylinder TCG 7.8 H2 haben die Kölner einen Wasserstoffverbrenner im Programm, für den seit September 2024 auch die Zertifizierung durch das Kraftfahrtbundesamt vorliegt. Neben Off-Highway-, Schienen- und stationären Anwendungen kommen somit auch Einsätze in mittelschweren Bussen und Verteiler-Lkw infrage.

Letzteres testet Deutz inzwischen praktisch: Ein Prototoyp auf Basis eines umgebauten Mercedes Econic befindet sich derzeit in der Erprobung. Bislang bekannte Eckdaten: Aus 7.755 ccm Hubraum (110 mm Bohrung, 136 mm Hub) liefert der H2-Verbrenner bis zu 220 kW Leistung und 1.000 Nm Drehmoment. Das Motorgewicht wird mit rund 740 Kilogramm angegeben, die Einbaumaße mit 842 x 1.062 x 1.214 Millimeter.

Im Vergleich zum Diesel-Basismotor spricht Deutz von rund 75 Prozent Gleich- und etwa 25 Prozent Neuteilen beziehungsweise Modifikationen. Zu nennen sind vor allem Kolben, Turbolader, Einspritzung (mit Zündkerzen) und Steuergerät mit Software. Im Detail arbeitet das Aggregat mit Saugrohreinblasung und VTG-Lader.

Der in die Erprobung gestarte Verteiler-Lkw, mit Fahrgestell und Niederflurfahrerhaus eines Mercedes Econic 1835 L, ist Teil des vom Bundesverkehrsministeriums geförderten Projekts „HyCET“ (Hydrogen Combustion Engine Trucks). Beteiligt daran sind auch BMW, Volvo (für entsprechende 40-Tonner), Keyou, DHL und Total Energies. Im Rahmen des Projekts soll der „Deutz-Econic“ unter anderem im BMW-Werk Leipzig zum Einsatz kommen, aufgebaut mit einem 55-Kilogramm-Wasserstofftank (700 bar) von Voith. Als Partner für den Prototyp hatte Deutz außerdem Umbau-Spezialist Paul Nutzfahrzeuge mit an Bord.

Weitere Informationen:
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