Lkw-Verkehr in Deutschland nimmt weiter zu

von | 29. Oktober 2024

Foto: Toll Collect

Laut Verkehrsprognose nimmt der Lkw-Verkehr in Deutschland bis 2040 um rund ein Drittel zu, womit auch die Mauteinnahmen weiter sprudeln dürften.

Ende Oktober hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Verkehrsprognose 2040 vorgestellt. Das aktualisierte Modell ist laut Verkehrsministerium die umfassendste Vorausschau der künftigen Verkehrsentwicklung in Deutschland seit mehr als zehn Jahren. Sie berücksichtigt die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Mobilität und Logistik, aber auch veränderte Rahmenbedingungen wie Bevölkerungswachstum, Auswirkungen der Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges.

Abgesehen von Daten und Prognosen zum Individual- beziehungsweise Personenverkehr prognostiziert die Studie eine besonders starke Zunahme im Güterbereich: Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, wird die Verkehrsleistung voraussichtlich um rund ein Drittel steigen – von 689 auf etwa 905 Milliarden Tonnenkilometer. Dabei legt der Güterverkehr zwar prozentual am meisten auf der Schiene zu, der Lkw bleibt aber mit einem Plus von 34 Prozent das dominierende Verkehrsmittel. Selbstverständlicher Nebeneffekt: Auch die Einnahmen aus der Lkw-Maut dürften in entsprechendem Umfang anziehen. Die mautpflichtigen Strecken summieren sich derzeit auf rund 102.000 Kilometer, davon etwa drei Viertel Bundesstraßen.

Transporte per Wasserstraße nehmen dagegen ab, was vor allem auf einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze zurückzuführen ist – eine Folge der Energiewende. Großes Wachstum gibt es dagegen bei Gütern, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu zählen Postsendungen (+86 Prozent), Sammelgüter (+56 Prozent) sowie Nahrungs- und Genussmittel (+30 Prozent). Außerdem führen Investitionen in den klimaneutralen Umbau von Wohngebäude zu einem verstärkten Baustellenverkehr, bei dem die Anlieferung naturgemäß nicht mit Binnenschiff oder Bahn erfolgen kann.

Die Verkehrsprognose 2040 dient als Grundlage für die Bedarfsplanüberprüfung und damit die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen. Volker Wissing dazu: „Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen. Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir in alle Verkehrsträger investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz. Unsere in die Jahre gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssen dringend saniert werden.“

Eine Kurz- und Langfassung der Verkehrsprognose 2040 gibt es unter http://www.bmdv.bund.de/verkehrsprognose

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