Liebherr: Technologieoffene Ansätze

von | 14. Mai 2024

Foto: Liebherr

Dem Wasserstoffverbrenner H964 mit Direkteinblasung attestiert Liebherr eine hohe Leistungsdichte und geringe Emissionen.

Zur Intermat 2024 präsentierte Liebherr den aktuellen Serien- und Entwicklungsstand in puncto Antriebstechnik. Grundsätzlich verfolgt das Unternehmen drei weitreichende Felder – alternative Kraftstoffe, elektrische und wasserstoffbasierte Antriebe – mit denen sich künftig zahlreiche Schnittstellen zwischen Baumaschinen, Mobilkranen und Lkw ergeben dürften.

Für vielfältige Anwendungen befindet sich der Neun-Liter-Wasserstoffmotor H964 in der Entwicklung. Der Vierzylinder arbeitet mit Direkteinblasung, die laut Liebherr ein höheres Potenzial bezüglich Verbrennungseffizienz und -leistung bietet. Hinzu kommen thermische und mechanische Schnittstellen vergleichbar zum Diesel sowie ein geringer Aufwand für die Abgasnachbehandlung. Nach Angaben von Liebherr weist der Motor bereits in der Entwicklungsphase nahezu null CO2-Emissionen und NOx-Emissionen weit unter den aktuellen Grenzwerten auf.

Fernziel ist es, mit H2-Motoren – befeuert mit grünem Wasserstoff – für Maschinen mit hohem bis sehr hohem Energiebedarf die gleichen Leistungsdaten wie mit aktuellen Dieselmotoren zu erreichen. Was letztere betrifft, spielen alternative Kraftstoffe ebenfalls eine zukunftsträchtige Rolle. Die wichtigsten Schlagworte sind emissionsfreie E-Fuels, hergestellt aus erneuerbarem Strom, Wasser und CO2, sowie hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oil/HVO), die im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen verursachen.

Kurzfristige CO2-Reduzierung mit HVO

HVO kann als Beimischung oder Reinkraftstoff auch in älteren Liebherr-Maschinen zum Einsatz kommen und ist mittlerweile Standard: Fahrzeug- und Mobilbaukrane sowie Hydraulikbagger werden ab Werk mit HVO ausgeliefert. Zudem hat Liebherr den Werksverkehr auf HVO umgestellt.

Elektrische Antriebe bilden einen weiteren Schwerpunkt, seien es Mischertrommeln, Radlader oder Krane. Um die vollelektrischen oder hybriden Maschinen lokal emissionsfrei betreiben oder laden zu können, hat Liebherr das mobile Energiespeichersystem Liduro Power Port im Angebot. Ein weiteres Entwicklungsfeld ist die Kombination aus Batterie und Netzanschluss, etwa bei Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen sowie Mobil- und Raupenkranen.

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