MAN hTGX: Wasserstoff-Verbrenner aus München

von | 11. April 2024

Foto: MAN

Der MAN hTGX mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor startet 2025 in einer Kleinserie.

Als erster europäischer Lkw-Hersteller startet MAN eine Kleinserie mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Schon 2025 sollen rund 200 Einheiten an Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Island sowie ausgewählten außereuropäischen Ländern gehen.

Die „hTGX“ getaufte Serie basiert auf der TG-Baureihe und steht zunächst in den Achsvarianten 6×2 und 6×4 zur Verfügung. Der Wasserstoff-Verbrenner namens H45 basiert seinerseits auf dem 15,2 Liter großen Reihensechszylinder D38. In H2-Version mit Wasserstoff-Direkteinspritzung kommt das Aggregat auf 520 PS und ein maximales Drehmoment von 2.500 Nm bei bei 900-1.300 U/min. Im Vergleich zur 540 PS starken Diesel-Einstiegsversion des D38 sind das zwar 200 Nm weniger, für volle 40 Tonnen auf anspruchsvollen Strecken aber allemal kraftvoll genug.

Die Reichweite des hTGX beziffern die Münchener mit bis zu 600 Kilometer. Ein Tankvorgang mit auf 700 bar komprimiertem Wasserstoff soll weniger als 15 Minuten betragen, wobei die senkrecht an der Rückwand stehenden Tanks 56 Kilogramm Wasserstoff fassen.

Punkten kann der Wasserstoff-Antrieb nach Ansicht von MAN vor allem bei speziellen Transportaufgaben, die eine besondere Achskonfiguration benötigen und somit kaum Batterieplatz am Rahmen lassen. „Zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs liegt unser Fokus weiter auf batterieelektrischen Fahrzeugen“, betont Friedrich Baumann, Mitglied des Vorstands der MAN Truck & Bus SE.

Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung, fügt hinzu: „Die Neuregelung der CO2-Regularien auf EU-Ebene wird Lkw mit Wasserstoff-Verbrennungsmotoren als ‚Zero-Emission-Vehicles‘ klassifizieren. Das heißt, dass solche Fahrzeuge voll auf unsere CO2-Flottenziele einzahlen.“

MAN und Wasserstoff – eine lange Historie

Den ersten Bus mit Wasserstoffantrieb zeigte MAN Truck & Bus auf der Hannover Messe 1996: Für den Stadtbus vom Typ SL 202 modifizierten die Münchener einen Erdgasmotor für den Wasserstoffbetrieb. 1998 folgten drei Gelenkbusse für den Flughafen München, die bis 2008 eingesetzt wurden, und zwischen 2006 und 2009 weitere 14 Busse mit Wasserstoffantrieb.

Der Geschäftsbereich MAN Engines entwickelt und testet den Wasserstoffmotor mittlerweile auch in Anwendungen auf und fernab der Straße sowie auf dem Wasser. MAN forscht darüber hinaus auch weiterhin an der auf der Batterielektrik und Wasserstoff basierenden Brennstoffzellentechnologie.

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