Daimler Truck: Sicherheit bleibt Schwerpunktthema
Nach dem Stichtag ist vor dem Stichtag: Im Zusammenhang mit der General Safety Regulation (GSR) beschäftigt sich Daimler Truck bereits mit kommenden Verschärfungen. Für Zulassungen neuer Lkw und Busse ist zum Beispiel ab 2026 ein hochentwickeltes Warnsystem bei nachlassender Konzentration des Fahrers verpflichtend. 2029 folgt ein Ereignisdatenspeicher, außerdem muss dann ein noch größeres direktes Sichtfeld vom Fahrerplatz aus gewährleistet sein.
Im ersten Schritt gilt ab Juli 2024 die aktualisierte GSR für alle in der EU neu zugelassenen Lkw und Busse (für neue Fahrzeugtypen galten die Regularien schon seit Juli 2022). Gesetzlich vorgeschrieben sind dann Abbiege- und Rückfahrassistent, Auffahrwarnsystem, intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Müdigkeitswarner, Reifendrucküberwachung und die Nachrüstmöglichkeit einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre („Alkolock“).
Von Daimler Truck werden die Anforderungen mit Systemen wie Active Brake Assist 6, Active Sideguard Assist 2, Front Guard Assist, Active Drive Assist 3 oder Traffic Sign Assist schon jetzt (über-)erfüllt. Eine wesentliche Grundlage, für aktuelle wie künftige Entwicklungen, bildet die sogenannte Sensorfusion zur Verschmelzung von Radar- und Kameradaten. Auf Basis der Multifunktionskamera in der Windschutzscheibe, vier seitlichen Short Range Radare und einem Long Range Radar vorne lässt sich bereits heute ein Winkel von 270 Grad um das Fahrzeug herum abdecken.
Als Beispiel für die Effizienz der 270-Grad-Fusionstechnologie und die Übererfüllung der GSR führt Daimler Truck den Active Brake Assist 6 an: Der Notbremsassistent kann bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h – beim ABA 5 waren es 50 km/h – nun auch vor kreuzenden, entgegenkommenden oder in der Spur fahrenden Verkehrsteilnehmern eine automatisierte Vollbremsung bis zum Stillstand durchführen. Die GSR fordert die erweiterte Reaktion auf Fußgänger und Radfahrer für neue Lkw und Busse erst ab 1. Juli 2026. Als weiteren Mehrwert des ABA 6 nennt Daimler Truck die Mehrspurüberwachung in einer Entfernung von bis zu 250 Metern.
Hintergrund: Noch immer zu viele Verkehrstote
Laut Zahlen der EU-Datenbank CARE haben in den vergangenen Jahren Pkw-Insassen, Fahrradfahrer und Fußgänger zusammen durchschnittlich etwa 70 Prozent aller Verkehrstoten bei Unfällen unter Beteiligung schwerer Güterkraftfahrzeuge ab 3,5 Tonnen ausgemacht – allen voran die Pkw-Insassen mit knapp 50 Prozent. 12 Prozent der Verkehrstoten waren Insassen der jeweiligen Güterkraftfahrzeuge.
Waren 2011 in diesem Bereich noch 4.586 Verkehrstote zu beklagen, ist diese Zahl bis 2021 laut den jüngsten Zahlen der EU-Kommission um etwa 40 Prozent auf 2.722 gesunken. Das entspricht rund 14 Prozent aller Verkehrstoten in der EU – ein Prozentsatz, der allerdings bereits seit längerer Zeit mehr oder weniger auf diesem Niveau verharrt. Zu den häufigsten Unfallarten zählen dabei EU-weit Auffahrunfälle (vor allem am Stauende), das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrspur, der Seitenaufprall an Kreuzungen, Zusammenstöße beim Abbiegen aufgrund des toten Winkels und Unfälle infolge von Überholfehlern.