And the winner is … Scania. Kaum ein Jahr, nachdem wir uns eine Verteilerrunde für E-Lkw zurechtgelegt haben, nimmt ein Scania BEV die Strecke als Erster unter die Räder. Während es bei anderen Herstellern bis dato nur Absagen hagelte, machte man in Södertälje Nägel mit Köpfen. Die Infrastruktur ist längst nicht soweit? Dann muss das Fahrzeug eben auf den Tieflader, um regional zu Proberunden aufzubrechen. Und falls vor Ort immer noch völlige Lade-Ödnis herrschen sollte, ist zur Selbstversorgung auf dem Schwanenhals ein dieselbetriebenes Stromaggregat mit 40 kW Ladeleistung installiert. Klar, die Methode hört sich erstmal unfreiwillig komisch an. Aber solange der Gesetzgeber fernab der Realität die E-Mobilität fordert, ohne gleichzeitig eine vernünftige Infrastruktur auf die Beine zu stellen, muss man sich eben zu helfen zu wissen.
Zum Test tritt also ein vollluftgefederter Scania P25 BEV an, mit der derzeit maximal erhältlichen Gesamtkapazität von 300 kWh aus insgesamt neun Batteriepaketen: Je vier links und rechts am Rahmen und eines unterm Fahrerhaus. Jenes Fahrerhaus stammt aus der Baureihe CP17, was für eine mittellange, niedrige Kabine steht. Aufgebaut ist ein höhenverstellbarer Trockenfrachtkoffer vom finnischen Hersteller Fokor, und einige Tonnen Ballast sind ebenfalls an Bord. Mit Fahrer und Beifahrer bringt das zweiachsige Verteilerfahrzeug damit ein Testgewicht von ziemlich genau 16,5 Tonnen auf die Waage.