ADAC: Ad-hoc-Laden viel zu teuer

von | 24. Juli 2025

Bild: ADAC

In einer Stichprobe hat der ADAC Ladepreise mit und ohne Vertragsanbindung verglichen – und gewaltige Preisunterschiede festgestellt.

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In einer aktuellen Stichprobe hat der ADAC die Preise für das Ad-hoc-Laden von E-Fahrzeugen an Autobahnen verglichen. Ergebnis: Das spontane Laden ohne Vertragsbindung ist beim gleichen Anbieter bis zu 62 Prozent teurer als in einer vertragsbasierten Variante ohne Grundgebühr. Zwar bezieht sich die Stichprobe vorrangig auf die Situation für E-Pkw-Fahrer, die grundlegende Erkenntnis lässt sich aber auch auf E-Nutzfahrzeuge übertragen.

Der Automobilclub weist darauf hin, dass mit der im April 2024 in Kraft getretenen AFIR (Regulation für die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe) neue Schnelllader ab 50 kW mit einem Kartenleser oder einer kontaktlosen Bezahlmöglichkeit ausgestattet sein müssen. Statt aber, wie eigentlich gewünscht, damit einen niederschwelligen Zugang und ein unkompliziertes Laden mit der Debit- oder Kreditkarte zu ermöglichen, sollen Nutzer weiterhin in Verträge gedrängt werden.

Als zusätzliches Ärgernis für Verbraucher identifiziert der ADAC auch die sogenannte Vorautorisierungsgebühr von bis zu 150 Euro, die einzelne Betreiber beim Ad-hoc-Laden vor dem eigentlichen Ladevorgang erheben. Die Freigabe beziehungsweise Rückerstattung des Differenzbetrages könne je nach Bank oft mehrere Tage dauern.

Der ADAC kritisiert darüber hinaus die teilweise noch vorhandene Intransparenz von Ladekosten. Dabei sind Ladeanbieter verpflichtet, Preise klar, verständlich und in Echtzeit an der Ladesäule sowie digital anzugeben. Laut einer aktuellen Umfrage des ADAC sehen das auch die Verbraucher so: 96 Prozent der Befragten geben an, dass Ladepreise ebenso wie beim Tanken vorab klar angezeigt werden sollen. Über die Hälfte hält die derzeitige Preisgestaltung an der Ladesäule für nicht ausreichend transparent. Auch sind vertragsbasierte Tarife mit und ohne Grundgebühr in ihrer Ausgestaltung teilweise schwer vergleichbar – manche Gebühren sind in Euro ausgewiesen, manche Preisvorteile nur als Rabatt in Prozent.

Der ADAC fordert nun die Einführung einer Markttransparenzstelle für Ad-hoc-Ladepreise. Eine solche Stelle habe sich am Kraftstoffmarkt bereits bewährt und sollte vom Bundeskartellamt auch beim Ladestrom eingerichtet werden.

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