MAN: Fahrzeuge aus 2016 bis 2019 zur Kontrolle

von | 1. Juli 2024

Foto: MAN

Vorsichtsmaßnahme: MAN fordert bei bestimmten Lkw und Bussen der Baujahre 11/2016 bis 08/2019 zur Werkstattkontrolle auf.

MAN Truck & Bus hat Kunden bestimmter Lkw und Busse mit Euro-6c-Motoren der Typen D2676LF51-53 oder D2676LOH35-37 erneut dazu aufgerufen, ihr Fahrzeug bei einer MAN-Fachwerkstatt überprüfen zu lassen. Motorvarianten der späteren Abgasnormen Euro 6d und Euro 6e sind von dieser Maßnahme nicht betroffen.

Bei den genannten Fahrzeugtypen der Baujahre 11/2016 bis 08/2019, die aufgrund neuer regulatorischer Vorgaben mit bleifreien Lagern ausgerüstet wurden, kann es in sehr seltenen Fällen zu Motorschäden und, unter ungünstigen Umständen, zu nachfolgenden -bränden kommen. Schadensfälle können laut MAN insbesondere dort auftreten, wo es zu einer übermäßigen Alterung und Verschmutzung des Motoröls und dadurch zu geschädigten Ölfilterbauteilen kommt – etwa durch Nicht-Einhaltung von Wartungsintervallen beziehungsweise nicht fachgerecht ausgeführten Wartungsarbeiten.

Als weitere bekannte Gründe für solche Schadensfälle zählt MAN auf: besondere Betriebsbedingungen und hier insbesondere eine Überdrehzahl beim Lkw, Eindringen von (Kühl-)Wasser ins Motoröl, Motortuning, Verwendung nicht freigegebener Motoröle sowie deren Vermischung und die Verwendung von Wartungsteilen wie Motorölfilter, Luft-und Dieselfilter, die nicht den Herstellervorgaben entsprechen.

Die gesetzlich geforderten bleifreien Lager der genannten Baujahre bezeichnet MAN als empfindlicher gegen Verunreinigungen und Ölalterungen. Bei Nichteinhaltung der Wartungstermine und der vorgesehenen Werkstattaktionen kann es nach einer längeren Laufleistung, in der Regel zwischen 400.000 und 500.000 Kilometer, zu ersten Schadensfällen kommen. Werden alle für diese Motorentypen vorgesehenen Service-und Ölwechsel-Termine fristgerecht eingehalten, sieht MAN keine auffälligen Häufungen von Motorschäden.

MAN hatte seit Ende 2022 die betroffenen Halter der Fahrzeuge bereits mehrfach informiert und aufgefordert, entsprechende Werkstatt-Maßnahmen zu ergreifen. Im Nachgang an die Information an die Kunden wurden bislang insgesamt über 60.000 Maßnahmen in den Werkstätten durchgeführt. Dies entspricht in etwa 50 Prozent der betroffenen Fahrzeuge.

In der Grundgesamtheit kam es seit Markteinführung der genannten Motoren nach Erkenntnis von MAN zu 170 Brandfällen, die – neben anderen möglichen Ursachen – auf das genannte Motorschadensmuster zurückzuführen sein könnten. Im Jahr 2024 traten 18 Fälle auf, deren Ursache höchstwahrscheinlich im beschriebenen Schadensmuster liegt.

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