LNG: Shell und Iveco bleiben am Ball

von | 17. August 2023

Foto: Iveco

Gemeinsam auf Tour: Während Shell das (Bio-)LNG-Stationsnetz weiter ausbaut, ist auf Seiten der Fahrzeughersteller momentan Iveco mit dem S-Way NP der engste Verbündete.

Mitte August hat Shell die insgesamt 37. LNG-Station in Deutschland in Betrieb genommen. Die jüngste Erweiterung des LNG-Tankstellennetzes befindet sich in der Nähe des Frankfurter Flughafens, genauer gesagt in Flörsheim an der A3 (Abfahrt Raunheim). Mit zwei Zapfsäulen und einer Kapazität von 30 Tonnen können täglich rund 200 LNG-Fahrzeuge die Station ansteuern. Sönke Kleymann, Geschäftsführer euroShell Deutschland GmbH & Co. KG: „Mit diesem Standort schließen wir eine wichtige Lücke im Netz für die Versorgung mit LNG und zukünftig Bio-LNG entlang der Hauptverkehrsrouten für den Straßengüterverkehr.“

Mit dem Zusatz Bio-LNG spricht Kleymann ein Thema an, in das LNG-Fahrzeughersteller große Hoffnungen setzen – allen voran Gas-Branchenführer Iveco mit dem S-Way NP. Nachdem Käufer von LNG-Fahrzeugen (großteils Iveco-, aber auch Scania- und Volvo-Kunden) in jüngerer Vergangenheit mit stark gestiegenen Kraftstoffpreisen auf Erdgas-Basis zu kämpfen hatten, könnte Bio-Methan perspektivisch wieder eine Wende herbeiführen. Nicht von ungefähr hatte Iveco im August 2023 mit Shell die Tour „On the road to net-zero emissions“ gestartet, um die Wirtschaftlichkeit von Bio-LNG-betriebenen Lkw bei der Dekarbonisierung des Straßengüter-verkehrs zu demonstrieren und das Wachstum des Bio-LNG-Marktes voranzutreiben.

Iveco will weiterhin in Lkw mit Bio-LNG-Antrieb investieren

Giandomenico Fioretti, Iveco Head of Alternative Propulsion Business Development: „Wir investieren weiterhin in Lkw mit Bio-LNG-Antrieb, denn Bio-LNG hat sich als die einzige ausgereifte Technologie erwiesen, die sofort verfügbar ist, um eine wirtschaftliche und finanzierbare grüne Alternative zum Diesel zu bieten, ohne Kompromisse in Bezug auf Motorleistung, Reichweite, Nutzlast oder Betankungszeit machen zu müssen.“ Zwar kommt dem neutralen Beobachter unwillkürlich das EU-weite Verbrenner-Aus in den Sinn, aber hinter den Kulissen kämpft wohl insbesondere die italienische Regierung darum, analog zu E-Fuels auch Ausnahmen für Biokraftstoffe wie eben Bio-Methan zu schaffen.

Im bisherigen Jahresverlauf 2023 hat Shell zudem die ersten LNG-Stationen in Ungarn und Österreich eröffnet, weitere sind europaweit in Planung – auch in Frankreich, Belgien und Polen, wo das Unternehmen aktuell jeweils sechs LNG-Stationen betreibt. Shell hat zudem in den Bau einer Gasverflüssigungsanlage im Shell Energy und Chemicals Park Rheinland investiert, die nach Inbetriebnahme Bio-LNG produzieren wird.

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