1992 bis 2022: Meilensteine aus 30 Jahren

Jubiläums-Rückblick: Der Lauf der Zeit

von | 15. Juni 2022

Im Rückblick auf drei Jahrzehnte Lkw-Entwicklung erweisen sich vor allem die Abgasnormen als treibende Kraft. Allen Elektro-Visionen zum Trotz: Noch regiert der Diesel

Star des Jahres 1992: Scania R 113/400 mit Turbocompound-Motor.

Sommer 2022: LZ Media, die treibende Kraft hinter den „Truckexperten“, feiert 30-Jähriges Jubiläum. Zeit, einen Blick zurück auf drei Jahrzehnte Lkw-Entwicklung zu werfen, der unvermittelt zur persönlichen Zeitreise mutiert: Der Autor dieser Zeilen feierte 1992 seinen 24. Geburtstag und glaubte, in einer modernen Welt zu leben. Beim Gang ins Archiv und dem Stöbern in damaligen Fachzeitschriften sieht diese Welt aber plötzlich ziemlich alt aus. Die typischen schweren Lkw jener Zeit hießen DAF 95, Iveco Turbostar, Mercedes SK, MAN F90, Renault AE (später besser bekannt als Magnum), Scania R113/143 sowie Volvo F12/F16. Just 1992 war ein an Lkw-Neuheiten sogar ungewöhnlich reiches Jahr: DAF stellte dem fünf Jahre zuvor eingeführten Erfolgsmodell 95 die Baureihen 75 und 85 zur Seite, lveco läutete mit dem Eurotech einen Generationenwechsel ein, dem wenige Monate später der Eurostar folgen sollte, Scania brachte im R 113/400 den 11-Liter-Turbocompound mit exakt 401 PS und bei Volvo zeichnete sich die Ablösung der F-Serie durch den seit 1993 gebauten Dauerbrenner FH ab.

1992 fiel auch der Startschuss für die IAA Nutzfahrzeuge, die sich seither mit der IAA Pkw abwechselt. Neben sauberen Abgasen stand auf der ersten reinen Nutzfahrzeug-Messe ein Mehr an Elektronik im Fokus (insbesondere für Motorsteuerung, Einspritzung und automatisierte Getriebe), dazu erweiterte Modellpaletten mit größeren Kabinen und der Trend zur Scheibenbremse. Denn noch dominierten Trommelbremsen, kombiniert obendrein mit mäßig leistungsstarken Motorbremsen, was den Fahrern bergab deutlich mehr Taktieren und – vor allem – Runterschalten abverlangte als heute.

Saurer Regen, Wald- und Robbensterben, Umweltbewegung im Allgemeinen und Aufstieg der politisch Grünen im Besonderen: Die 1980er Jahre legten den Nährboden für ein Umdenken in allen Bereichen, in dessen Folge (nicht nur) Altglas- und Altpapiercontainer wie Pilze aus dem Boden schossen – die Deutschen entdeckten das Recycling. Die frühen 1990er markierten auch in der Lkw-Entwicklung eine Zäsur, mit einem in dieser Konsequenz ganz neuen Fokus auf der Schadstoffreduzierung. Und spätestens mit der Verabschiedung der europäischen Luftqualitäts-Rahmenrichtlinie im September 1996 dämmerten am Horizont die kommenden Verschärfungen mit den Abgasnormen Euro 3 (2001), Euro 4 (2006), Euro 5 (2009) und Euro 6 (2014).

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