Kein Deutscher, kein Italiener, ein Spanier: Der Iveco Stralis läuft seit geraumer Zeit nur noch in Madrid vom Band. Am Traditionsstandort Ulm ist die Produktion beendet, geblieben ist ein Kompetenz- und Entwicklungszentrum für die schweren Iveco-Baureihen. Die leichten und mittelschweren Modelle sind ein Fall für die italienischen Werke.
So viel zur Herkunft des aktuellen Testwagens, eines Iveco Hi-Way AS 440 S 48 Eco. Ausgeschrieben heißt das: Active Space-Fahrerhaus, 44 Tonnen Gesamtgewicht, Stralis-Baureihe, 480 PS und Eco-Variante (dazu später mehr). Jene 480 PS sind die Spitzenmotorisierung mit dem 11,1 Liter großen Cursor-11-Motor, bis zu 560 PS sind mit dem 12,9-Liter-Motor Cursor 13 geboten. Jener Cursor 11 hat mit Euro 6 den 10,3-Liter-Motor Cursor 10 abgelöst, geblieben ist die Bauweise mit variablem Turbolader.
Der aktuelle Sechszylinder legt eine hohe Laufkultur an den Tag, spricht spontan auf´s Gas an und bleibt bei Teil- wie Volllast ziemlich leise. Längst verschwunden ist zudem das metallische Quietschen, das bei frühen Cursor-Motoren das Schließen der Lüfterkupplung begleitet hat. Auch beim Fahrkomfort gibt sich der Stralis keine Blöße, und das trotz der leichten Ein-Blatt-Federn an der Vorderachse. Beim Leergewicht kann der Iveco ebenfalls punkten, in der Liga der großen Fernverkehrs-Fahrerhäuser liegt der Wert selbst mit zusätzlichem Retarder noch günstig (wobei schon die Motorbremse mit über 500 PS aus nur elf Liter Hubraum ordentlich zulangt).