H2-Motorenentwickler Keyou im Vorwärtsgang
Nach dem Marktstart der 18-Tonner-Pionierflotte will sich Keyou, Entwickler von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, künftig auf 40-Tonner konzentrieren. Entsprechende Fahrzeuge auf Basis des Mercedes-Benz Actros sollen im Jahresverlauf 2026 anrollen.
Die „Keyou-inside“-Wasserstoffmotoren der schweren Modelle basieren auf dem 12,8 Liter großen Mercedes OM471. Die Leistung beziffert Keyou mit 346 kW (470 PS), die mögliche Reichweite mit rund 650 Kilometer. Verbaut werden – wie bereits bei den 18-Tonnern – Wasserstofftanks auf 350 bar-Basis. „Die Entscheidung, für den Markteintritt auf 350 bar und nicht auf 700 bar zu setzen, hat mehrere strategische Gründe“, erklärt Keyou-CEO Thomas Korn. „Zum einen ist die Technologie aufgrund ihrer geringeren Komplexität schlicht günstiger als 700-bar-Tanks, was uns ermöglicht, unseren Kunden einen noch attraktiveren Preis anzubieten. Zum anderen spielte auch der deutlich fortgeschrittenere Ausbau der 350-bar-Infrastruktur im Nutzfahrzeugbereich eine wichtige Rolle bei der Entscheidung.“
Angebote im Pay-per-Use-Modell
Für den Marktstart kündigt Keyou eine „Rundum-sorglos-Mobilitätslösung“ an, inklusive Vollkasko-Versicherung, Service- und Wartungspaket. Die Kunden sollen einen auf Basis der jährlichen Laufleistung vereinbarten Preis pro Kilometer bezahlen, der sämtliche Leistungen inkludiert. Als preislichen Benchmark nennt Keyou übliche Diesel-Lkw, wobei in der Gesamtkostenrechnung Einsparungen bei der Maut einen wesentlichen Posten bilden. Parallel zur Fahrzeugentwicklung will Keyou auch das Netzwerk an Wasserstoffproduzenten und Tankstellenbetreibern ausbauen.
Was die eingangs erwähnte 18-Tonner-Pionierflotte anbelangt: Das erste Fahrzeug aus diesem Kontingent hat Keyou kurz vor Weihnachten 2024 an das Unternehmen EP Trans übergeben. Die Integrationsarbeiten wurden vom langjährigen Keyou Partner Paul Nutzfahrzeuge durchgeführt. Im Triebstrang der 18-Tonner, ebenfalls auf Mercedes-Basis, arbeiten ein umgerüsteter 7,8-Liter-Deutz-Motor mit Keyou-inside-System sowie eine Sechsgangautomatik der Serie Allison 3000.
Fahrzeuge mit Wasserstoffverbrenner erzielen im Vergleich zu herkömmlichen Dieselmotoren eine fast hundertprozentige Reduzierung der CO2-Emissionen (Restspuren gehen auf das Konto des Schmierölverbrauchs) und gelten dadurch als Null-Emissions-Fahrzeuge.
Weitere Informationen:
Keyou und Lhyfe wollen H2-Mobilität voranbringen